Die Kundschafter by Timothy Zahn

Die Kundschafter by Timothy Zahn

Autor:Timothy Zahn [Zahn, Timothy]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-641-07827-0
veröffentlicht: 2012-06-20T00:00:00+00:00


Seit ihrem Aufbruch von Yaga Minor waren sechs Standardtage vergangen, und sie hatten für einen routinemäßigen Navigationscheck im Lonnaw-System Halt gemacht, als der Ärger begann.

Als Obi-Wan im hinteren Passagierbereich von Dreadnaught zwei eintraf, hatte sich dort bereits eine größere Gruppe von Leuten versammelt. »Bitte lassen Sie mich durch«, sagte er und schob sich an ihnen vorbei. »Ach, noch einer!«, murmelte ein Rodianer.

»Noch ein was?«, fragte Obi-Wan und drehte sich in die Richtung um, aus der die Stimme gekommen war.

»Noch ein Jedi«, antwortete der Rodianer und sah ihm direkt ins Gesicht. »Immer mit der Ruhe, Feeven«, warnte ein anderer Mann. »Du kannst ihm nicht die Schuld zuschieben.«

»Würden Sie mir bitte sagen, was passiert ist?«, fragte Obi-Wan.

»Diebstahl, das ist passiert«, zischte der Rodianer. »Diebe mit Gewändern und Lichtschwertern.«

»Feeven, halt die Klappe!«, sagte der andere Mann. Er sah Obi-Wan an, dann senkte er den Blick. »Sie haben jemandes Kind abholen wollen, das war alles.«

»Mitten in der Nacht!«, zeterte Feeven weiter.

»Was heißt hier Nacht?«, schnaubte der andere Mann. »Wir sind im All. Hier ist es immer Nacht.«

»Die Familie hat geschlafen«, entgegnete Feeven. »Was es ja wohl zur Nacht macht.«

»Danke«, sagte Obi-Wan und drängte sich weiter. Ob auf dem Schiff nun Nacht geherrscht hatte oder nicht, vielleicht sollte er sich lieber mit C’baoth in Verbindung setzen.

Aber das erwies sich als unnötig. Als er den offenen Bereich in der Mitte der Menge erreichte, stellte er fest, dass der Jedi-Meister bereits anwesend war. »Meister C’baoth«, sagte er und sah sich kurz um. In der Tür eines der Räume stand ein großer, kräftiger Mann, die Hände gegen die Seiten des Eingangs gestemmt, als wollte er ganz sichergehen, dass niemand an ihm vorbeikam. Hinter ihm war eine Frau mit wildem Blick zu sehen, die am Boden kniete und einen kleinen Jungen fest an sich drückte. Das Kind selbst wirkte verängstigt, aber auch seltsam entschlossen.

C’baoth drehte sich halb um und sah ihn verärgert an. »Was macht Ihr denn hier?«, fragte er. »Ihr solltet schlafen.«

»Ich habe gehört, dass etwas vor sich ging«, sagte Obi-Wan und ging auf die Tür zu. »Hallo«, sagte er zu dem Mann.

»Ihr werdet ihn nicht mitnehmen«, sagte der andere tonlos. »Es ist mir gleich, wie viele von Euch hier sind, Ihr bekommt ihn nicht.«

»Sie haben keine andere Wahl«, erklärte C’baoth. »Was Jedi-Meister Evrios Ihnen schon vor beinahe einer Woche zu erklären versuchte. Ihr Sohn ist ein potenzieller Jedi, und er hat zugestimmt, sich ausbilden zu lassen. Das bedeutet, er wird mit uns kommen.«

»Wer sagt das?«, entgegnete der Mann. »Die Schiffsgesetze sehen vor, dass Eltern über ihre Kinder entscheiden. Das habe ich nachgelesen.«

»Die Schiffsgesetze treffen nicht auf Situationen wie diese zu«, erwiderte C’baoth. »Sie gelten in diesem Fall nicht.«

»Jetzt schiebt Ihr Gesetze also einfach weg, wenn sie Euch nicht passen?«

»Selbstverständlich tun wir das nicht«, sagte C’baoth. »Wir ergänzen sie nur.«

»Wer tut das?«, fragte der Mann. »Ihr Jedi?«

»Die letztendliche juristische Autorität an Bord ist Captain Pakmillu«, mischte sich Obi-Wan ein. »Wir sollten ihn rufen und fragen…«

»Er ist vielleicht die letztendliche juristische Autorität«, schnitt ihm C’baoth mit einem warnenden Blick das Wort ab.



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